Mittwoch, 22. November 2006

Der FC Grashalm















Was motiviert einen Mann jede Woche aufs neue ein Polyester-Trikot, eine (meiner Meinung nach zu kurze) Short und vorallem ein Paar Stutzen (modetechnisch circa seit 50 Jahren ausgestorben!) überzustreifen und sich ein ums andere Mal der Schmach einer epischen Niederlage mit zumeist 5 bis 8 Zählern Unterschied hinzugeben?

Ich habe absolut keine Ahnung.

Vielleicht ist es das flüchtige Gefühl von Zusammengehörigkeit, das mich einmal pro Woche beschleicht, wenn ich mich mit bis zu 14 Gleichgesinnten in einer stinkenden, engen Umkleidekabine treffe, wir uns stolz mit den Insignien unseres Vereins uniformieren, nur um ein letztes Mal mit verzweifeltem Stolz auf dem Fussballplatz einzulaufen und anschließend 90 Minuten lang nach allen Regeln der Kunst deklassiert zu werden.
Vielleicht ist es die unerklärliche urmenschliche Motivation einer völlig abstrusen und lächerlichen Sache zuweilen seine ganze Aufmerksamkeit und Muse zu schenken und mit kindlichem Trotz sämtliche Unkenrufe zu ignorieren. Wer weiß das schon?
Düstere und schwere Worte, meine Freunde, ich weiß. Jedoch wird all mein Katzenjammer mich nicht davon abhalten nächsten Dienstag wieder die Stätte der kurzen gemeinsamen Freude und des etwas länger währenden gemeinsamen Leides aufzusuchen und im Zweifelsfall mein Blut für den FC Grashalm zu vergießen. (siehe Foto. Ja, das ist leider mein eigenes Blut)

Um meinen Verein jetzt aber nicht völlig zu disqualifizieren, gibts im Anschluss noch einen Auszug aus den etwas spärlich gesähten, aber dafür umso kostbareren Glücksmomenten, die einen von besseren Zeiten träumen lassen...



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