Donnerstag, 22. Oktober 2009

Die österreichische Mentalität...

...zeigt sich immer wieder beim Umgang mit unseren Sportlern. Man kann es als Athlet zweifelsohne in der Sympathiewertung in die Kategorie "Staatsschatz" schaffen, doch wehe man lässt einmal die gefordete Demut bzw. die Erfolge am laufenden Band vermissen, dann hat man in Österreich schnell "ausgeschissen". Viele Granden der heimischen Sportgeschichte können davon sicher ein Lied singen.
Wahrscheinlich auch Hermann Maier. Waren auch in den letzten (für österreichische Verhältnisse!) eher erfolglosen Saisonen die Meinungen über ihn geteilt, so ist man angesichts seines emotionalen Rücktritts doch wieder zu dem Schluss gekommen, dass er eben doch "ein ganz Großer" war, frei nach dem Motto "De mortuis nihil nisi bene"(Über die Toten nur Gutes).

Jedenfalls sieht si
ch vorallem die österreichische Nachrichtenwelt nach Maiers Abgang mit einem Vakuum konfrontiert, welches es eilig zu füllen gilt. Ein Nachfolger will gefunden werden und zwar offensichtlich um jeden Preis. ORF.at machts vor:


"Das Buhlen um die Nachfolge Hermann Maiers hat begonnen. Einer, der das nötige Rüstzeug hätte, ist M
ario Scheiber, der beim Riesentorlauf in Sölden am Sonntag bereits sein drittes Comeback nach einer Verletzungspause gibt. Auch Charisma hat der 26-jährige Tiroler. Was fehlt, sind Siege..."




Ja wenns sonst nichts ist...

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Meine Linien

Jede Linie, die ich ziehe...fängt an...und endet in sich selbst. Läuft sich schwindelig in ihren eigenen Schnörkeln, verstellt sich, stolziert, strauchelt. Ich schäme mich. Weil sie nich gerade sind. Nicht die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten, sondern stehen bleiben, abbiegen, verschnaufen, ausrasten. Eben keine Lust verspüren gerade zu laufen.
Sie werden belächelt von Vektoren und Geraden, wenn sie unter Bäumen schlafen, weil sie nie zu etwas gut sein werden. Nie ein Quadrat, nie ein Dreieck bilden werden. Nie im Plan für ein Gebäude vorkommen werden - zu nichts Nutze sind. Sie werden nicht gebraucht von vernünftigen Menschen. Vernunft ist eine schnurgerade Linie von A nach B. Ich kann keine "vernünftigen" Linien zeichnen.
Aber vielleicht ist eine meiner Linien eine Meereswelle im Bild eines Kindes oder ein Teil eines Regenbogens im Gemälde eines Malers, vielleicht sogar die Terz in der Partitur eines Komponisten.
Wenn ich daran denke, möchte ich gar nicht vernünftig sein...und ziehe sie absichtlich schief.